Verschont und bewahrt uns die Löwen!

Es gibt einen «Welt-Löwen-Tag». Jedes Jahr, am 10. August, im Sternzeichen des – genau, des Löwen. Aber dies ist eher ein Zufall. Der World Lion Day soll uns seit 2013 an diese prächtige Grosskatze erinnern, weil sie in Afrika wie auch in Asien am Verschwinden ist. Nur noch etwa 22’500 Löwen sollen in Afrikas Wildnis leben.

Verspielte Katzen: Junglöwen in Tansanias Serengeti-Ökosystem | © Foto by Gian Schachenmann

Oxford, 10. August 2019 © - Es gibt keine Zweifel: Die Art ist bedroht, der heutige Tag ist ein Aufruf, den Löwen mehr und entschiedener Sorge zu tragen. Denn Löwen werden auf jede nur erdenkliche Form umgebracht. Mit Gift, Schlingen, Gewehren, Speeren oder Pfeilen – vorab durch Wilderer, Siedler und junge Männer traditioneller Rindernomaden, bei denen das Töten von Löwen zur Mannwerdung beitragen soll.

Wie aber steht es genau um Simba, wie der «König der Tiere» auf Swahili heisst? Wir haben ein paar Zahlen zusammengetragen. Sie sind wie immer, wenn es um Wildtier-Informationen geht, mit Vorsicht zu lesen. Einst bevölkerte Simba die meisten der 54 heute anerkannten Länder Afrikas. Heute seien sie gemäss der Universtität von Oxford in nur noch 25 Ländern zu beobachten – vor allem in Ostafrika und dem zentralen südlichen Afrika.

Anders formuliert: Die Gesamtfläche, in der sich Löwenpopulationen einst aufhielten, sei um 95 Prozent geschrumpft. Amy Dickman and Amy Hinks von der Wildlife Conservation Research Unit an der University of Oxford kamen in ihrer neuen Studie zum Schluss, dass insgesamt nur noch etwa 22’500 Löwen die afrikanische Wildnis bevölkern. Sie nennen konkrete Zahlen. Diesen nach lebten in Tansania noch 8’176, in Kenia 1’825, in Mosambik 1’295, in Südafrika 2’070, in Simbabwe 1’709 und in Sambia 1’095 Löwen.

Es gibt bereits mehr Rhinos als Löwen

Tatsächlich gebe es heute bereits mehr der ebenfalls schwer bedrohten Nashörner als Löwen, folgern die beiden Forschenden. Auch gebe es 14 Mal mehr Elefanten und Gorillas als die Grosskatzen. Einem einzigen Löwen würden heute bereits mehr als 350’000 Menschen den Lebensraum streitig machen. Umso wichtiger sei es, Simba in den letzten Rückzugsgebieten richtig zu schützen.

Dann könnten sich die Löwenpopulationen noch erholen. Warum auch nicht, angesichts der zentralen Bedeutung der Grosskatzen für die Ökologie und den Tourismus, wo sie einer der wichtigsten Magnete darstellen?

Die Organisation Freunde der Serengeti Schweiz (FSS) trägt mit ihrer Unterstützung von Ranger*innen und der Wildschutzorganisation African & Wildlife von Laly Lichtenfeld mit dazu bei, in Tansania im Bereich der Tarangire-Nationalparks die Löwengruppen zu schützen. Unser Bild, im Serengeti-Ökosystem von Gian Schachenmann aufgenommen, zeigt die verspielte Seite junger Löwen. Sie im späteren Alter in relativer Sicherheit zu wissen, sollte Motivation genug sein, Simba das Überleben zu sichern. fss

Zurück
Zurück

Wildtier-Tourismus: Chancen für Büffel, Gepard & Co

Weiter
Weiter

Verschont, rettet und bewahrt uns die Löwen!